Oft höre ich von Bekannten oder Freunden, dass sie nicht zur Ruhe kommen, soviel Stress haben und immer müde und krank sind.

Ich rate ihnen dann, es mal mit Meditation oder Entspannungsübungen zu versuchen. Leider höre ich dann den Satz: „Ich würde ja so gerne, aber ich habe doch keine Zeit!“

Meditation klingt immer nach langem Sitzen, bis man schwebt und eine Art Erleuchtung erfährt. Ja es stimmt auch, wer lange übt, kann sicher eine Erleuchtung bekommen, aber das muss es nicht.

Zum meditieren und entspannen benötigt man keine Zeit oder Erleuchtung. Du kannst es quasi immer und überall und tust dir und deiner Gesundheit sogar noch was Gutes dabei. Man ist belastbarer im Alltag, kann mit stressigen Situationen leichter umgehen, kann besser und tiefer schlafen, fühlt sich gesund und fit.

Wie oft am Tag hast du Leerlauf? In der Mittagspause, beim Arzt im Wartezimmer, auf dem Parkplatz im Auto, beim Warten auf die Kinder, oder gerade jetzt in diesem Augenblick.

Versuche es einfach, es ist wirklich nicht schwer.

Setze dich auf einen Stuhl. Versuche gerade zu Sitzen, so wie wenn ein unsichtbarer Faden an deinem obersten Bereich des Kopfes angebracht ist und dich sanft nach oben zieht. Deine Schultern sind locker, deine Hände legst du entspannt auf den Oberschenkeln ab und deine Füße stehen auf dem Boden.
Schließe deine Augen, oder starre auf einen Punkt. Atme 3x tief in deinen Bauch ein und aus.
Und jetzt lächle!

Stelle dir nun vor, wie sich über dir der Himmel öffnet und ein golden-roter Lichtstrahl der Sonne, oder ein blauer Strahl vom Mond scheint auf dich und wärmt dich. Überall wo dich dieser Lichtstrahl berührt, werden deine Muskeln ganz locker und du wirst ganz ruhig und entspannt.
Er breitet sich über deinen Kopf aus, die Stirn, die Augen, die Wangen, den Kiefer, ganz lockeres Gesicht. Er breitet sich weiter aus über deinen Nacken, die Schultern werden weich und warm, der Lichtstrahl breitet sich weiter über deine Arme, Hände und Finger, Brust, Herz, Magen, Hüfte, Oberschenkel, Unterschenkel, bis zu den Füßen und darüber hinaus. Genieße die Wärme und Entspannung und merke wie dein Atem durch die Nase ein- und ausfließt.

Öffne sanft deine Augen!

Und wie war es? Achte jetzt bewußt darauf, wie du dich fühlst. Bist du etwas entspannter als vorher? Wacher? Aufgeschlossener?

Du kannst diese Übung auch zu jeder Zeit variieren, mache einen sogenannten Body-Scan daraus. Das heisst, du achtest bewusst auf deine Körperteile. Durch das Bewußtwerden, zB von deinen Schultern, kannst du sie entspannen. Durchlaufe so einmal kurz deinen ganzen Körper, entspanne jeden Muskel und spüre, wie du dich danach frischer und entspannter fühlst.

Du kannst auch einfach mit geschlossenen Augen ein paar Sekunden bewußt auf deinen Atem achten, oder du erfindest einfach deine persönliche Entspannungsmethode.

Wenn du es schaffst diese Übungen in deinen Alltag einzubauen, wirst du immer geübter und kannst in so gut wie allen Situationen entspannen. Du wirst in kurzer Zeit eine beträchtliche Veränderung in deiner Stimmung merken, wenn du öfters am Tag bewußt in dich hineinhorchst.

Du kannst dies überall anwenden. Mache dir eine schöne Minute in der Schlange an der Kasse, im Pausenraum, oder in der Mittagspause, in einem langweiligen Meeting, oder im Wartezimmer beim Arzt.

Mit etwas Übung, kannst du die Zeit der Entspannung immer mehr verkürzen und wirst sogar in einer akuten Stresssituation mit Entspannung darauf reagieren können.

Und wenn du dann zu jeder Zeit entspannen kannst, hast du die Meditation in dein Alltag integriert und lebst quasi die Entspannung!

Denn nichts kann so stressig sein, dass man keine Zeit findet, sich zu entspannen!

Du kannst die Übungen wie beschrieben für dich selber durchführen, oder du verwendest als kleine Starthilfe die kurze, geführte Meditation von mir. Sie dauert keine 5 Minuten 😉

Ich wünsche dir einen entspannten Tag!

 

 

(Inspiration: one moment meditation – Martin Boroson)