Es ist kalt geworden. Überall glitzern gelbe LED-Lichter am Hauseingang und im Radio läuft „Last Christmas“. In dieser Zeit ertappe ich mich oft dabei, dass ich in Süden abhauen will. Da wo es warm ist und die Sorgen zuhause bleiben dürfen.

Die Zeit der Besinnung, der Reflexion des Jahres und der kalten Finger und Füße.

Diese Zeit ist mit sehr viel Erledigen verbunden. Die Erlebnisse des Jahres passieren Revue, Weihnachtseinkäufe, Haus auf Vordermann bringen und manch Einer entwickelt ein großes Organisationstalent, wenn es um die Planung des Festes geht. Entspannung kommt in diesen Tagen zu kurz.

Stress macht den Körper kalt

Der Stress und somit auch die Kälte haben so manch Eine und Einen im Griff. Das mag sich komisch anhören, aber wer in diesen Tagen zu Fröstel-Attacken neigt, kann dagegen mit Entspannungsübungen vorgehen.

Die Wissenschaft lehrt uns, dass sich bei Stress oder Angst die Blutgefäße verengen und somit die Durchblutung gestört ist – die Folge: Kalte Finger. Das ist ein ganz normaler, körperlicher Vorgang der noch aus der Steinzeit kommt. Nur so konnten unsere Vorfahren überleben.
Wir kennen das zum Beispiel, wenn wir durch ein plötzlich auftretendes Geräusch, aufschrecken. Dann wird unser Körper auf Kampf, Flucht oder Verharren vorbereitet. Der komplette Organismus wird darauf vorbereitet, sich und uns am Leben zu erhalten. Dies alles geschieht in unserem vegetativen Nervensystem – ständig. Der Sympathikus bereitet uns auf Stress vor und fährt unseren Organismus hoch – wenn die Schrecksekunde dann vorbei ist, wir merken, dass das Geräusch nur vom neuen Kühlschrank gekommen ist – steuert der Parasympathikus wieder die Beruhigung des Organismus. Die Blutgefäße erweitern sich wieder und die Wärme kehrt in die Finger zurück.

Befinden wir uns jetzt in einer längeren Stressphase – wie z.B. um die Weihnachtszeit rum – ist der Sympathikus quasi im Dauereinsatz und die Entspannung und somit auch die Wärme im Körper, kommen viel zu kurz. Die winterlichen Temperaturen regeln den Rest.

Vielleicht kennst du das? Du liegst Abends im Bett und vor lauter kalten Füßen kannst du nicht einschlafen. Die Kälte läuft in Intervallen, wie eine Welle durch den Körper und die Muskeln sind angespannt. Doch sobald die Füße warm werden, schlummert man selig ein.
Was passiert in so einer Situation?

Entspannung geschieht durch Wärme

Irgendwann wird man müde und der Entspannungszustand kurz vorm Einschlafen überrollt einen. Die Gedanken werden weniger, oder friedvoller. Tobende Gedanken, Stressgedanken und somit der Sympathikus legen sich schlafen und das wohlig, entspannende Gefühl, das der Parasympathikus ausströmt gewinnen die Oberhand. Entspannung geschieht und somit weiten sich die Blutgefäße. Man schläft ein.

Genau diesen Zustand kann man auch bewußt hervorrufen. Das Autogene Training beweist, dass man sich „Wärme“ sozusagen einreden kann. Man kann das lernen.
Ich bringe bei meinen Kursteilnehmern hier gerne das Beispiel der Zitrone. Man stelle sich eine saftige Zitrone vor, schneidet diese in der Mitte durch, schneidet nochmal eine Scheibe ab, diese Scheibe wird halbiert und dann – beiss kräftig rein!
Bei Menschen mit einer guten Vorstellungskraft wird bei diesem Beispiel sofort die Speichelbildung angeregt. Das ist so, weil sich der Organismus darauf einstellt, dass er jetzt gleich was total Saures zu Essen bekommt. Es reicht nur allein die Vorstellung.

Genau so ist es auch bei der Wärmeübung im Autogenen Training. Durch die wiederholende Suggestion „Meine Arme und Beine sind warm“, „Mein Bauch strahlt wohlige Wärme in meinen ganzen Körper aus“, programmieren wir im Prinzip unser Gehirn darauf, nur mit unserer Vorstellungskraft eine reale Wärme zu erzielen.

Wärmende Meditation

Ich kenne das Problem der kalten Finger und Füße sehr gut. Meist ist auch noch die Nasenspitze betroffen. Oft sagt man ja – ist das ein Frauenproblem. Wer da keinen Partner zum Wärmen hat, oder die Wärmflasche parat, geht fröstelnd ins Bett und wacht womöglich total verspannt auf.

Oder?

Gegen Stress, Verspannungen und kalte Tage hilft Bewegung, wie z.B. Yoga und viel Ruhe, Meditation und Entspannung. Der positive Nebeneffekt lässt sich nicht leugnen. Man ist gelassener, tobende Stressgedanken verringern sich, man empfindet mehr Lebensfreude und hat auch noch warme Finger.

Versuche es doch JETZT gleich aus, mit zwei Sonnengrüßen oder/und meiner wärmenden Sonnenmeditation. Diese Meditation ist mit ganz viel Wärme und Sonne inspiriert und schenkt Ruhe…und…..warme Finger und Füße!

Und immer dran denken – mach dir nicht so viele Sorgen!

Viel Spass und entspannte Vorweihnachtstage wünscht

Deine Cordula

Geführte Meditation