Es gibt heute zahlreiche wissenschaftliche Studien, welche belegen, dass Entspannungsverfahren und Meditationstechniken helfen, ein erfüllteres und schöneres Leben zu ermöglichen.
 

Menschen, die regelmäßig Entspannungsübungen machen, berichten von folgenden Wirkungen:

  • Fast alle Praktizierenden berichten von einer Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens
  • Stresssituationen können besser gemeistert werden und man reagiert gelassener
  • Entspannung stärkt das Immunsystem und vermindert die Anfälligkeit für Krankheiten
  • Menschen mit Schmerzen, oder die unter einer Krankheit leiden, berichten, damit besser klar zu kommen und gehen gelassener mit ihrem Schicksal um
  • Das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfällen wird deutlich reduziert
  • gute Erfolge bei Schlafstörungen
  • Meditation und Entspannungsübungen helfen, Ängste abzubauen und Depressionen vorzubeugen
  • wirkt unterstützend und beschleunigend bei Therapieverläufen
  • wirkt als Therapie bei Phobien aller Art
  • gute Maßnahme bei Entwöhnung aller Art (Rauchentwöhnung oder Alkoholsucht)
  • hilft bei Stottern und Bettnässen
  • gute Erfolge bei Konzentrations- und Lernstörungen
  • hilft sehr gut in Phasen der Erschöpfung, in stressigen Zeiten
  • man wird innerlich ruhiger und gelassener
  • das Bedürfnis nach schädlichen Gewohnheiten und Suchtverhalten nimmt ab
  • wenn ein unerfüllter Kinderwunsch stressbedingt und nicht organisch bedingt ist, können Entspannungsverfahren helfen (Oft klappt es im Urlaub, wenn man entspannt ist), und wenn es nur das ist, mit der Situation positiver und gelassener umzugehen
  • Meditation fördert die Kreativität und Intuition
  • die Selbstwahrnehmung wird gesteigert
  • die Kommunikationsfähigkeit steigert sich
  • das Selbstbewusstsein und das Urvertrauen wird gestärkt
  • Bewußtseinserweiternde Vorgänge werden angestoßen
  • Vertrauen zu sich und der Natur wird gestärkt
  • Denk und Verhaltensmuster können neu ausgerichtet werden

Kurz gesagt: Richtig angewendet macht Entspannung und Meditation selbstbewußt, bodenständig und vereinfacht den Lebensalltag.
 

In Entspannungssituationen setzt man sich, mit sich selbst auseinander

Angesichts dieser enormen Vorteile, die Entspannungsverfahren und Meditation bieten, stellt sich doch die Frage, warum nur relativ wenige Menschen dies in Anspruch nehmen?
Das ist doch absurd. Man nimmt bei Stress lieber Beruhigungsmittel und bei Schmerzen lieber Schmerzmittel und das „Problem“ ist abgestellt. Im wahrsten Sinne des Wortes ist es dann nur abgestellt und wenn die Wirkung der Medikamente wieder nachlassen, hat man wieder die selben Beschwerden.

In der leistungsorientierten Welt in der wir uns heute befinden, haben wir keine Zeit. Keine Zeit für uns, keine Zeit für Gesundheit, keine Zeit für Entspannung. Alles muss schnell gehen und wenn der Erfolg sich nicht unmittelbar einstellt, wird der Mensch ungeduldig, oder wirft alles sofort über den Haufen.

Dies ist wahrscheinlich auch der Hauptgrund, warum so viele eine Entspannungsmethode zwar mal ausprobieren, wenn es dann aber nicht unmittelbar funktioniert, wird alles als Humbug abgestempelt und der einfache Weg der Schulmedizin – die Pille für alles – wird wieder bevorzugt.
Der Teufelskreis wird nicht durchbrochen, sondern beginnt von Vorne.

Ein weiteres Problem sehe ich darin: Es ist Arbeit! Man muss Disziplin haben und man muss offen dafür sein, was neues zu lernen. Meditation, oder Entspannung erfordert eine Bereitschaft, die Wirklichkeit so zu sehen, wie sie ist.
Wie unbefriedigend das eigene Leben auch ist, man hält lieber daran fest, als das Risiko und die Arbeit für eine grundlegende Veränderung einzugehen.

In Entspannungssituationen setzt man sich, mit sich selbst auseinander. Man „fühlt“ in sich hinein und das kann für viele unangenehm sein. Das wahre Selbst kratzt an der Oberfläche und versucht zum Vorschein zu kommen. Ruhe kehrt ein, das ist ungewohnt und unbekannt. Wollen wir das?

Wer regelmässig in sich selbst hört, muss damit rechnen, dass sich sein Selbst- und Weltbild grundlegend ändert. Das alte Selbst, das jammernde, kranke, egoistische und faule Selbst wird ersetzt durch ein Selbst, das präsent und klar im Leben steht. Bei vielen Menschen löst dieses Beschäftigen mit sich Selbst eine Angst aus, was sie dazu veranlasst, garnicht erst mit Entspannungsübungen oder Meditation anzufangen, oder es schnell wieder aufzuhören.

Meditation steht natürlich auch oft für fernöstliche Buddha Praktiken und Menschen, die dazu keinen Hang haben, nichts mit Yoga oder der indischen Lehre anfangen können, sind automatisch eher mit Vorurteilen befangen und belächeln die Meditationspraxis als esoterischen Quatsch.
 

Was sagt die moderne Wissenschaft?

Wie bereits oben erwähnt, gibt es mittlerweile aber zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen unter anderem von der Hirnforscherin Prof. Tania Singer, Direktorin des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig. Sie arbeitet seit Jahren daran, die günstigen Auswirkungen von Meditation auf das menschliche Gehirn nachzuweisen. Mittels Hirn-Scans wurde von ihr nachgewiesen, dass durch Meditations- und Achtsamkeitsübungen eine Veränderung in der Hirnstruktur zu beobachten war: Weniger Dichte der grauen Substanz an der Amygdala, die für die Verarbeitung von Stress und Angst wichtig ist, mehr Dichte dafür im Hippocampus und Regionen, die für Selbstwahrnehmung und Mitgefühl zuständig sind.

Des Weiteren hat die moderne Wissenschaft schon länger nachgewiesen, dass Entspannungsverfahren Stress entgegen wirken.
Das vermehrte Auftreten von mit Tiefenentspannung einhergehenden Gehirnwellen (Alphawellen) erklärt die entspannende und stressmindernde Wirkung der Meditation.
Dies ist ebenfalls im Gehirn nachweisbar genauso, wie das menschliche Nervensystem Stressbelastungen reguliert. Eine wesentliche Rolle dabei spielt das Zusammenspiel von Sympathikus (aktivierende Funktion wie Beschleunigung des Herzschlages, oder des Atems bei Leistungen) und Parasympathikus (Energiespeicherung, Aufbau und Erholung). Sind diese beiden Gegenspieler nicht mehr im Gleichgewicht und Belastungen, oder Stress übersteigen die Kräfte des Körpers, kann die natürliche Regulation nicht mehr funktionieren und wir werden krank. Genau dies hat die moderne Medizin auch erkannt und Praktiken wie Achtsamkeit, Autogenes Training und Progressive Muskelentspannung sind anerkannte Präventionskurse und werden meist von der Krankenkasse bezuschusst, oder finden in der Psychotherapie, oder in Kliniken die Burn-Out behandeln, ihren festen Platz.

Ein weiterer wichtiger Motor bei der „Beweissuche“ ist das Mind and Life Institute in Louisville, Colorado (USA). Ziel der Organisation ist es, einen Dialog zwischen moderner Wissenschaft und Buddhismus zu fördern, um die Möglichkeiten und Einsichten, die sich aus einem solchen Dialog ergeben können, zu erforschen. Das Motto „Mind and Life“ („Geist und Leben“) beschreibt die Thematik der Dialoge. Die Forschungen zielen auf einen Dialog zwischen Vertretern religiöser Traditionen und Wissenschaftlern ab. Durch die enge Kooperation des Dalai Lama mit prominenten Hirnforschern – wie beispielsweise Richard Davidson oder Wolf Singer – und jährlichen Konferenzen wurde eine enorme Breitenwirkung erzielt.

In einer Reihe von Gehirnforschungen mittels Längsschnitten mit Kernspin konnten die Forscher folgendes beweisen:

  • nach 8 Wochen Training mit täglich ca. 30 Minuten Übungsdauer, wird Dauerstress sichtbar im Gehirn reduziert
  • der Cortisolspiegel, welcher bei Stress sehr hoch ist, wird signifikant reduziert
  • Angstzustände werden reduziert (Konnektivität zwischen präfrontalem Cortex und Amygdala wurden verändert)
  • starre Reaktionsmuster, die im Gehirn verankert sind, konnten verändert, oder aufgelöst werden
  • die damit verbundene geistige Präsenz und Flexibilität könnten sich sogar in einer verlangsamten Hirnalterung niederschlagen (Auf diese Möglichkeit weisen gleich mehrere Forschungsgruppen hin)
  • Zudem wird ein achtsamer Lebensstil als wichtiges Element der Prävention von Alzheimer-Demenz vorgeschlagen

 

Man sollte offen und unbedarft an Neues herangehen

Alles in Allem scheint es ganz sinnvoll zu sein, über seinen Schatten zu springen und mal „was für sich“ zu tun. Vielleicht sollten wir um gesund zu werden und zu bleiben nicht höher, schneller, weiter, sondern langsamer, bewußter und menschlicher werden?

Selbstverständlich sollte man offen sein und unbedarft an Neues herangehen, wenn man will das es funktioniert. Liege, oder sitze ich auf der Matte und denke die ganze Zeit: Das tut bei mir eh nicht, so ein Blödsinn, was mache ich eigentlich hier? Dann wird es höchstwahrscheinlich zu keinem Erfolg führen.

Aber warum sollte man bei so vielen Vorteilen nicht mal etwas wagen und zulassen? Nimm dir jeden Tag etwas Zeit für dich. Horche in dich hinein und fühle wie es dir geht. Wenn du merkst, es geht dir nicht gut, dann gehe dem auf den Grund und dann: Ändere was daran!

Für mich persönlich hat sich durch die tägliche Meditation und Entspannung mein Leben komplett geändert. Ja, ich kann behaupten, dass die Praxis mich zu einem neuen Menschen gemacht hat, der gelassener und bewußter mit dem Leben umgeht.

Hilf dir selber, du bist Herr (oder Frau) über dein Leben. Fange heute an die Dinge zum Positiven zu ändern.

Gerne könnt ihr für erste Versuche, oder einfach als Entspannung zwischendurch mein überarbeitetes Tiefenentspannungs-Video verwenden, um dem Alltagsstress zu entfliehen und neue Kraft zu tanken:

Quellenangaben zum Text:

https://de.wikipedia.org/wiki/Entspannungsverfahren#Meditation

https://de.wikipedia.org/wiki/Mind_and_Life_Institute

www.mindandlife.org

www.welt.de/wissenschaft/article123325891/Wie-Meditation-Gehirn-und-Geist-veraendert.html

www.dasgehirn.info/handeln/meditation/warum-meditation-5961

www.psp-tao.de/meditation